Wer jetzt seine Kamelien genau betrachtet, kann bei vielen schon einen erfreulichen Knospenansatz entdecken.
Dabei fällt auf, wie unterschiedlich weit die einzelnen Sorten vorangeschritten sind.
Bei einigen fängt die Terminalknospe gerade an sich zu teilen, und es ist noch nicht sicher, ob sich daraus Blüten- oder Blattknospen entwickeln werden. Andere zeigen schon mehr oder weniger große Blütenknospen. Oft sind es ein oder zwei an jeder Triebspitze und eventuell auch in den Blattachsen.
Manche Kameliensorten neigen zu Übertreibungen und bilden ganze Knospenbündel an den Triebspitzen aus. Dadurch bleibt den einzelnen Knospen kaum noch Platz sich zu entwickeln. Durch vorsichtiges Herausdrehen überzähliger (höchstends erbsengroßer) Knospen kann man daher die Blütenqualität positiv beeinflussen.
Ende August beginnt die Ausreifung der Knospen und die Kamelien benötigen dann langsam weniger Wasser.
Manche Kamelien bringen um diese Zeit einen zweiten Austrieb. Dabei wachsen häufig einzelne Triebe aus der Pflanze heraus. Da diese Triebe in der Regel bis zum Winter nicht mehr ausreifen und auch nur selten noch Blütenknopen ausbilden, können sie ohne weiteres entfernt werden.
An vielen Kamelien lässt sich jetzt neben den Blütenknospen auch schon der Fruchtansatz erkennen. Die Samenkapseln reifen im Herbst aus. Sobald sie sich von selbst öffnen, können die Samen geerntet und ausgesät werden.
Manche Kameliensorten bilden sehr große Samenkapseln aus, wie z. B. die C. semiserata auf dem letzten Bild.
Kamelien sind auch beliebt bei vielerlei tierischen Mitbewohnern. Einige davon sind harmlos, wie die Heuschrecke oder die Zikade, die den Kamelien nicht schaden.
Andere dagegen sollte man bekämpfen. Dazu gehören natürlich jede Art von Läusen, seien es Blattläuse oder die besonders ungeliebten Schildläuse. Man kann gegen sie mit "Handarbeit" oder den bekannten Insektiziden vorgehen. Gegen Schildläuse hilft Sommeröl, mit dem man die Pflanzen dreimal im Abstand von 10 bis 14 Tagen tropfnass spritzen sollte. Auch dazu ist jetzt die richtige Zeit.
Wer Probleme mit Dickmaulrüsslern in seinem Garten hat, kann gegen die gefräßigen Larven des Dickmaulrüsslers noch einmal im September mit Nematoden gießen.